Gemeinsam stark für Demokratie und Menschenwürde

Am Valentinstag versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in Seesen, um ein kraftvolles Zeichen für Demokratie und Menschenwürde zu setzen. Dem Aufruf des "Seesener Bündnis gegen Rechtsextremismus" folgten viele Menschen auch aus unseren Gemeinden und der Region.

Besonders bewegend war der Beitrag unserer Pröpstin Meike Bräuer-Ehgart, die in ihrer Rede den historischen Ort der Veranstaltung - das Jacobson-Haus - in den Mittelpunkt rückte. Das Gebäude, das für das jüdische Erbe unserer Region steht und als Ort der kulturellen Begegnung und Weltoffenheit gilt, wurde zum symbolträchtigen Schauplatz des friedlichen Protestes.

In ihrer eindringlichen Ansprache erinnerte die Pröpstin an Heinrich Manns mahnende Worte aus dem Jahr 1933, der in seiner Essaysammlung "Der Hass" die nationalsozialistische Bewegung als einen "Aufstand der weniger Gesitteten gegen die Vernunft und ihre Verteidiger" charakterisierte. Eine Mahnung, die heute aktueller erscheint denn je.

In ihrer eindringlichen Ansprache erinnerte die Pröpstin an die christliche Botschaft der Nächstenliebe und zog dabei eine besondere Verbindung zum Valentinstag. Sie verwies auf den heiligen Valentin, der der Überlieferung nach für die Liebe über gesellschaftliche Grenzen hinweg eintrat und dafür mit seinem Leben bezahlte. Diese Geschichte mahnt uns heute besonders, wachsam zu sein und für eine Gesellschaft einzustehen, in der die Würde aller Menschen geachtet wird.

"Wir stehen hier, weil wir verstanden haben, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist", betonte Bräuer-Ehgart. Sie warnte eindringlich vor der Saat des Hasses, die heute erneut Menschen und Familien zu spalten droht - in Schulen, Vereinen, Kirchen und selbst in Freundeskreisen.

Als Christinnen dun Christen sehen wir uns in besonderer Verantwortung, für ein Deutschland einzustehen, das von Vielfalt, Menscheenwürde und gegenseitigem Respekt geprägt ist. Die große Resonanz auf die Demonstration zeigt: Wir sind viele, die sich für diese Werte einsetzen. 

Die Botschaft des Tages war klar: In Seesen ist kein Platz für Ausgrenzung und Hass.