Geschichte eines Dachbodenfundes – Teil 3
Welchen Stellenwert messen wir bei Kirchens der Kunst bei? In der Gestaltung unserer Sakralbauten? In der Art und Weise, wie wir unseren Glauben leben – und kommunizieren?
In einem Gottesdienst unter der Überschrift „Von der Kunst“, gefeiert am 11. Mai 2025 in der Stiftskirche zu Bad Gandersheim, haben wir uns auf Antwortsuche begeben. Und dabei nicht nur die Kirchengeschichte betrachtet, sondern auch mehr als einen Blick in die Bibel geworfen.
Kunst kann hilfreich sein, Himmel und Erde miteinander zu denken. Kunst kann neue Zugänge zu Glaubensinhalten vermitteln. Kunst kann hilfreich sein, vom Gottvertrauen zu erzählen – auch ohne Worte …
Einblicke in ihre Arbeit gewährten in diesem Gottesdienst auch Pauline Böttcher und Sophia Niebel. Die beiden Studentinnen der HAWK Hildesheim haben sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit eines „Dachbodenfundes“ aus dem Westbau der Stiftskirche angenommen. Bei der gut drei Meter langen, brüstungsartigen und aus Holz gefertigten Konstruktion handelt es sich um eine sogenannte „Wappentafel“. Ihrer Bezeichnung entsprechend ist sie mit den Wappen und Namen dreier Kanonissen versehen, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts dem Gandersheimer Damenstift angehörten. Der Rahmen, der die entsprechenden Tafeln birgt, sei jedoch, so die angehenden Restauratorinnen im Gespräch mit Pfarrer Jürgen Giszas, gut einhundert Jahre älter!
Zum Auftakt des an den Gottesdienst anschließenden Kirchencafés nahmen Pauline Böttcher und Sophia Niebel sich ein weiteres Mal ausgiebig Zeit, um die Fragen der Gottesdienstfeiernden zu beantworten.
Thematisiert wurden dabei auch Maßnahmen, die anzuwenden wären, um dieses außergewöhnliche Kunstwerk auf lange Sicht zu erhalten.
Jürgen Giszas
18. Mai 2025
Foto:
Jürgen Giszas | 11.05.2025